Feierabend - Was war das nochmal gleich?
Feierabend?
Ja, in unserem Job sind wir zeitlich sehr flexibel und haben dadurch Gott sei Dank auch mehr Freiraum als viele die in einem Festangestellten-Arbeitsverhältnis sind. Allerdings hat das Ganze auch eben eine Kehrseite, denn wir haben nie wirklich Feierabend.
Wir können nicht irgendwann sagen, zack 17 Uhr, okay das war’s, bis morgen kann ich die Arbeit vergessen. Denn theoretisch könnten wir ja jederzeit etwas arbeiten und es gibt auch immer etwas zu tun.
Das Problem an den modernen Medien ist, dass sie uns natürlich auf der einen Seite die Chance geben immer und überall arbeiten zu können. Der Nachteil ist, dass wir deswegen das Gefühl haben auch immer und überall arbeiten zu müssen.
Und so passiert es mir auch ab und zu oder passierte vielmehr früher, dass man sonntags abends vor dem Tatort liegt und noch eben schnell etwas aufschreibt, diese eine Mail noch schnell abschickt oder die ganz wichtige Idee noch schnell in die Tat umsetzen muss. Das passiert mir nicht nur beim Fernsehen, da finde ich das halb so schlimm. Das passiert mir leider auch beim Spielen mit meinen Kindern.
Genauer gesagt, das ist mir lange Zeit passiert.
Denn inzwischen mache ich ganz bewusst Feierabend. Ich mache wirklich Schluss mit der Arbeit und mache nichts mehr für die Arbeit, sobald ich in meinem privaten Raum angekommen bin. Doch ein Problem für viele ist, diesen Übergang von der Arbeit zum Feierabend vernünftig zu gestalten. Man fällt von einem Bereich einfach in den anderen hinein.
Vor einiger Zeit habe ich in einem Workshop für Ehepaare mit mehreren Männern zusammengesessen und da sagte ein Mann: Der Vorteil an seinem Job wäre, dass niemand weiß, wann er nach Hause kommt. Und so könnte er sich problemlos die Zeit gönnen sich selber von der Arbeit in den Feierabend überzuschleusen. Er macht das, indem er eine Runde spazieren geht, bevor er nach Hause kommt. Ich fand diese Idee total faszinierend sich Rituale zu überlegen, mit denen man sich selber aus der Arbeit in den Feierabend rüber schleust.
Kommentare
Neuer Kommentar